27. April 2025

Zahlen lügen nicht

 

Letzte Woche veröffentlichte der Journalist Carlo Natter für Watson einen Artikel, der die aktuelle Migrationspolitik in Europa und der Schweiz beleuchtet: Rechtsnationale Strömungen sind im Aufschwung und beschwören die Migration als Feindbild Nummer 1 herauf. Natter zeigt auf, wie sehr Europa – und auch die Schweiz – auf Migration angewiesen ist, und dass eine restriktive Migrationspolitik die demografischen Herausforderungen zusätzlich verschärft.

Wichtig dabei zu wissen ist, dass Asylsuchende – wie zum Beispiel unsere Nachbar:innen aus dem Migrationszentrum – nur einen kleinen Teil der Zuwanderung in der Schweiz ausmachen. In den letzten zehn Jahren waren es knapp 7 Prozent (plus 5 Prozent Geflüchtete aus der Ukraine). Dennoch werden besonders diese Menschen für politische Machtspiele instrumentalisiert. Stichwort SVP-Initiative „Keine 10-Millionen-Schweiz“. Ein weiterer Frontalangriff auf den Flüchtlingsschutz. Das ist besorgniserregend. Wir sind der Meinung, dass es mehr laute Stimmen braucht, die deutlich machen, dass Migration gestaltbar ist. Alarmismus und das Prinzip „Augen zu und durch“ bringen uns dabei jedoch nicht weiter. Vielmehr braucht es faire Chancen auf Bildung und Arbeit und vor allem eine Politik, die Teilhabe fördert und nicht Angst schürt.

Vergangenen Sonntag im April verwandelten wir das Migrationszentrum in unserem Quartier erneut in einen temporären „Nachbarschaftsraum“. In einen Ort, wo Interessierte und Freund:innen des Café 103, bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch gekommen sind. Hier ein paar Impressionen dazu: